A roulette table from Silja Galaxy“ von Uutela (CC BY-SA 3.0)

Seit jeher begeistert Roulette die Besucher in Casinos und zuhause. Das Spiel auf die Dauer zu meistern, ist nicht besonders einfach und benötigt eine exzellente Strategie mit möglichst wissenschaftlicher Herangehensweise, welche die Bank schlagen kann. Insbesondere dem französischen Mathematiker Blaise Pascal kommt durch seine Entdeckungen in der Wahrscheinlichkeitsrechnung eine gehobene Bedeutung zu. 

Roulette als Wissenschaft

Roulette erinnert ein wenig an Fußball. Es ist extrem einfach zu verstehen und bietet keine besonderen Herausforderungen, um selbst mitzuspielen. Alles was benötigt wird, ist ein Rouletterad und einige Mitspieler. Diese setzen im Casino anschließend auf eine bestimmte Zahl oder eine Kombination derer. Man unterscheidet heutzutage meist zwischen europäischem und amerikanischen Rouletterad, die sich in der Anzahl ihrer Felder unterscheiden. Die eigene Chance ist bei der europäischen Version wesentlich höher, da eine Null wegfällt und es somit „nur“ 37 Felder gibt. Da die eigene Chance bei komplett zufälliger Platzierung des eigenen Tipps noch immer stets unter 50% liegen wird, gewinnt die Bank auf die lange Sicht und bietet das Spiel nach wie vor an. Trotzdem kann man sich bessere Chancen einbringen, indem man auf die amerikanische Version verzichtet, die den Bankvorteil von 2,7% auf 5,26% hochschraubt.

Diese Wahrscheinlichkeitsrechnung geht auf Blaise Pascal zurück, der bereits in seiner Schulzeit den eigenen Vater beeindrucken konnte, obwohl dieser ihm nie Mathematik beibrachte. Schon mit 16 Jahren konnte er der Elite der Pariser Wissenschaftler mit seinen Überlegungen imponieren. Unweigerlich führt einen diese Art der Mathematik auch ins Casino, wo diese Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung noch heute von unzähligen Menschen genutzt werden, vor allem in der Hoffnung, die Bank eben doch schlagen zu können. Die Erfindung des Rouletterads kam doch eher zufällig zustande, als Pascal eigentlich Forschung am Perpetuum Mobile betrieb. Das Spiel selbst entstand jedoch aller Vermutungen nach in Italien, wo ein 38 Zahlen umfassendes Rouletterad genutzt wird. Trotz aller Faszination des französischen Mathematikers handelten seine oft zitierten Schriften nicht vom Glücksspiel, sondern den sogenannten Zykloiden, die in der französischen Sprache „Roulette“ hießen. 

Monte-Carlo Casino in Monaco“ von Fruitpunchline (CC BY-SA 4.0)

Trotz allem hält es die Welt nicht davon ab, seit mittlerweile weit über 200 Jahren dem Roulette-Spiel nachzukommen. Laut Statistiken besuchen in Deutschland jährlich mehr als 10 Millionen Menschen Casinos. Mittlerweile kommen noch viel mehr Spiel-Liebhaber in Online Casinos dazu. Dort kann man mittlerweile sogar mit echten Menschen als Live-Dealer und Gegner spielen und hat somit selbst zuhause die richtige Atmosphäre geschaffen. Auch wenn es letztlich nicht Monte Carlo oder Las Vegas und damit die Hochburgen der Casinos weltweit sind, so löst das simple Spiel nach wie vor eine große Faszination aus. 

Strategisch waren bereits einige in der Lage, das Rouletterad zu knacken. Einer von ihnen war Joseph Jagger, der stets nach Rädern mit bestimmter Tendenz suchte und erst dann seine Einsätze entsprechend seiner Beobachtungen platzierte. Tatsächlich gewann er mit dieser Methode am Ende des Tages 375.000$ und machte sich mit ihnen schnell aus dem Staub, bevor das Casino dahinterkam. Auch Chris Boyd war ein beliebter Fall dieser Art, als er 1991 in Las Vegas 220.000$ auf Roulette-Wetten setzte. Mit einer Wette auf Rot konnte der Programmierer sein komplettes Guthaben verdoppeln. Wenn Blaise Pascal wüsste, welche Freude sein Beiprodukt noch heute so vielen Menschen macht, würde es ihm wohl besser mit dem Fakt gehen, dass ein Perpetuum Mobile nie zustande kam.